Wie Du Welpen und Junghunde für das Mantrailing vorbereiten kannst
Mantrailing ist herausfordernd, anstrengend, erfüllend und eine sehr schöne Teamarbeit. Die (Jung) Hunde können für das Mantrailing vorbereitet werden. Hier ein paar Tipps. Vorsicht: Fotos enthalten Jöööh-Effekt
Mantrailing ist intensive Nasenarbeit und eine Höchstleistung für Hunde. Oft werden wir gefragt, ab wann man mit Hunden das Mantrailing starten kann und wie man die Hunde vorbereiten kann. In diesem Artikel schreiben wir über unsere Erfahrungen und einige Tipps. Wir würden uns jederzeit über Ergänzungen freuen.
Wichtig ist aus unserer Sicht, dass keiner dieser Punkte mit Druck geübt werden. Dies wäre aus unserer Erfahrung kontraproduktiv.
Fotos im Artikel: Alle Welpen sind nun ausgewachsen und sind Mantrailer im Mantrailing-Zentrum.
Warten im Auto
Die Hunde haben einige Wartezeiten während dem Mantrailing - Training im Auto. Daher ist eine Angewöhnung der Hundebox und Warten im Auto sinnvoll. Damit sind die Hunde weniger gestresst, kennen bereits die Umgebung und können mit Ruhe an die Arbeit.
Vorschlag für den Aufbau:
- Welpen oder Junghunde können in der Wohnung oder im Garten an die Box angewöhnt werden.
- Die Box kann aufgestellt werden und das Türchen geöffnet sein. In der Regel sind Hunde neugierig und untersuchen die Box. Dies kann positiv mit Lob oder und Leckerchen verstärkt werden.
- Zu Beginn kann der junge Hund auch in der Box gefüttert werden. Damit verbindet er den Aufenthalt in der Box positiv.
- Ist der Hund in der Box ruhig, kann auch dies wieder positiv verstärkt werden.
- Die Hundebox kann auch für die Ruhzeiten eingesetzt werden. Damit der junge Hund lernt herunter zu fahren uns sich auszuruhen. Damit wird die Box zum Rückzugsort.
Lagotto Welpe Asco wartet in der Hundebox
Lerntransfer ins Auto:
Nun kann die Box auch im Auto installiert und die obigen Punkte nochmals umgesetzt werden.
Border Collie Mischling Fly wartet in der Hundebox im Auto
Einige Hunde haben Mühe mit dem Warten, wenn sie sehen, dass draussen gearbeitet wird. Daher kann das Auto entsprechend parkiert werden, damit nicht Sichtkontakt zu den trainierenden Hunden entsteht.
Aus unserer Sicht passen diese Empfehlungen auch für die Fährtenarbeit oder in allen Hundesportarten, bei welchen Wartezeiten entstehen könnten.
Suchkondition aufbauen
Nasenarbeit ist für Hunde eine Höchstleistung. Bitte behalten sie dies immer im Hinterkopf und überfordern sie gerade junge Hunde nicht.
Schnüffelarbeit macht Hunden Spass und die kann gefördert und damit die Suchkondition aufgebaut werden:
- Einstreuen von Futter in dern Rasen. Der Abschnitt kann erst klein sein und die Suchfläche kontinuierlich gesteigert werden.
- Auf dem Spaziergang können Leckerchen oder auch Hundewurst im Gelände oder Scheiterbeigen versteckt und erschnüffelt werden. Tipp: Cervelat und Würstchen suchen Hunde auch gerne, jedoch sind die Gewürze nicht sehr gesund. Daher empfehlen wir für den regelmässigen Einsatz eine entsprechende Hundewurst.
- Der Hund kann das eigene Spielzeug im Haus oder Garten suchen.
- Mit Leckerchen kann auch eine Suchspur gelegt und mit dem Hund abgesucht werden.
Oldenglish Bulldog Kai Uwe sucht
Ridgeback Bahjia sucht
Leinenhandling
Mantrailing - Einsteiger werden früher oder später die lange Leine bedienen. Dies will geübt sein; versprochen. Gerade das rasche Einholen und weiche Ausgeben will gelernt sein. Daher empfehlen wir, dies bereits auf dem Spaziergang im Wald zu üben. Der Hund sollte möglichst keinen Ruck erhalten. Die Aufnahme der Leine sollt etwa Hüftbreit aufgerollt werden. Damit entstehen keine langen Schlaufe und keine Stolperfalle. Die Länge einer Mantrailing - Leine ist je nach Team individuell zwischen 6 bis 10 Meter.
Kommandos und Übungen im Alltag, nützlich im Mantrailing
Vieles kann bereits während dem Spaziergang integriert und geübt werden.
Warten oder Stopp
Für das Mantrailing ist das Kommando "Warten" oder "Stopp" hilfreich. Dies kann während dem Trail eingesetzt werden, wenn das Mantrailing-Team aufgrund vom Verkehr oder einem anderen Hund kurz unterbrechen muss. Mit "Weiter" kann der Spaziergang und später der Trail fortgesetzt werden.
Fremde Personen
Fremde Personen können für die Hunde unheimlich wirken. Daher lohnt es sich, den Hund erst an Personen aus der Familie, Nachbarschaft und später auf dem Spaziergang vorzustellen und positiv zu verknüpfen. Auch verschiedene Hüte, Mützen, Brillen, Spezierstöcke, Kinderwagen, ... Skateboards können für Hunde immer ein anderes Bild ergeben. Auch verschiedene "Opferbilder" (stehende, sitzende, liegende, gehende, ... Personen) können bereits eingeführt werden.
Dunkle Ecken und Schatten
Dunkle Ecken oder Schattenwürfe können auch kennen gelernt werden. Besonders unheimlich können diese Ecken wirken, wenn dort eine komische Gestalt wartet.
Untergründe und Boden
Oft können verschiedene Bodenbeschaffenheit Unsicherheit auslösen. Daher können diese verschiedenen Untergründe bereits trainiert werden. Beispielweise Asphalt, Kieswege, Naturboden, Gitterröste, Brücken, ...
Bustrami Bosco lernt Untergründe und Hindernis kennen
Border Terrier Boomer vom Schmittenweiher übt verschiedene Untergründe
Bitte bei Treppen das Alter des Welpen berücksichtigen. Die Gesundheit steht an erster Stelle.
Welpenspielgruppen
Viele dieser Punkte werden bereits in Welpenspielgruppen geübt. Die Welpenspielgruppe ist auch für die Sozialisierung und Prägung wichtig. Dies wird für Hundehalter eine grosse Erleichterung im Alltag und im Mantrailing sein.
Boxer Welpe Rooney lernt im Spiel
Labrador Hündin Yuma lernt mit "Kollegen"
Natürlich kennen wir bei weitem nicht alle Angebote von Welpenspielgruppen und Erziehung. In der Region Thun können wir die folgenden Welpen- und Junghunde - Angebote aus eigener Erfahrung empfehlen:
Anzeige
Später wird der Mantrailer die gesuchte Person anzeigen. Dies kann im Sitz erfolgen. Erhält der junge Hund beispielweise ein Leckerchen von einem Gast zu Hause oder unterwegs, kann abgewartet werden, ob der Hund das Sitz anbietet. Sobald er sitzt und ruhig ist, erhält er das Leckerchen.
Amstaff Terrier Ruby wartet ruhig im Sitz
Fortgeschrittene Mantrailer müssen manchmal auch eine Tür anzeigen, falls die vermisste Person diese passiert hat. Damit dies der Hund später anbietet, kann schon heute dafür gearbeitet werden. Verlässt man mit dem Hund das Haus oder kommt man nach Hause, sitzt der Hund erst ab und erst danach wird die Haustür geöffnet. In der Regel wird der Hund später diese Anzeige auf dem Trail mit Türen anbieten.
Mantrailing - Ausrüstung antrainieren
Die Ausrüstung kann bereits im jungen Welpenalter vorgestellt und langsam antrainiert werden.
(Such) Geschirr
Um das Mantrailing auszuprobieren, muss nicht bereits ein Suchgeschirr angeschafft werden. Mit dem Alltagsgeschirr kann das Trailen probiert werden, schliesslich soll es Hund und Mensch Spass machen. Zudem macht es Sinn die Anschaffung mit ihrem Mantrailing - Trainer oder - Trainerin zu besprechen. Die Grösse, Länge, Brustteil und Beinfreiheit müssen stimmen.
Lagotto Welpe Asco schnüffelt am Geschirr
Im Mantrailing - Zentrum bieten wir unseren Kunden, das Anmessen vom individuellen Suchgeschirr kostenlos an.
Oldenglish Bulldog Kai Uwe am Geschirr (sieht nicht begeistert aus)
Einigen Hunde ist das Anziehen von einem Geschirr unheimlich. Legen sie das Geschirr zu Hause auf den Boden und legen sie ein Leckerchen in das Kopfloch. Der Welpe kann sich das Leckerchen holen und loben sie den Hund dafür. In der Regel ist dies nur zwei bis drei mal nötig. In einem nächsten Schritt kann das Geschirr - sobald sich der Hund das Leckerchen holt - sachte über den Kopf gezogen werden. Bei vielen Hunden hilft es, wenn man das Geschirr 90° abdreht zum anziehen. Damit kommt nicht eine "textile" Wand auf den Hundkopf zu.
Golden Retriever Ben wartet am Geschirr
Geruchsbehälter
Der Geruch der vermissten Person wird in einem Behälter aufbewahrt und damit die Kontamination mit fremden Gerüchen möglichst zu vermeiden. In der Regel sind dies Gefrierbeutel, andere Plastikbeutel, Tupperware oder Gläser. Spielerisch kann bereits der Nasenkontakt mit diesen Behälter geübt werden. Beispielweise kann der Welpe oder Junghund in einerm ersten Schritt ein Leckerchen auf und später aus diesen Behälter fressen. Damit sollten diese Behälter nicht mehr unheimlich wirken.
Sobald dies klappt, darf gerne auch mit dem Behälter "hantiert" werden. Das Öffnen eines Glases gibt beispielweise ein kurzes "klack" und ein Beutel "knistert". Damit erschreckt sich der Hund nicht ab dem "neuen" Geräusch. Schliesslich soll er mit Freude an den Geruch.