Seminar Plan B - taktisches Arbeiten im Mantrailing
Uetendorf und Uttigen, 28.9.24 - Gerade bei Double Blind läuft es im Mantrailing manchmal nicht gut. Genau in diesen Situationen braucht es einen Plan B, um eine grosse Schwierigkeit und dessen Situation zu meistern.
Ist man im Mantrailing auf sich selbst gestellt, verändert sich Vieles. Das Sicherheitsnetz vom wissenden Flanker fällt weg. Der Druck nimmt zu und in der Regel hat man auch eine längere Suchstrecke. Damit wird der Hund und Hundeführer/in schneller müde und die Konzentration nimmt ab. Damit flacht auch die Körpersprache vom Hund ab und wird für die müden Hundeführer noch schwieriger.
Bei Double Blinds wissen weder Hundeführer/in noch Flanker den Weg der versteckten Person (VP). Der Flanker ist eine Begleitperson, die den Kontakt zur Leitstelle oder Experten aufrecht hält, die Orientierung vom Standort und möglichen Abgängen hat, auf die Verkehrssicherheit vom Team achtet und allenfalls entsprechende Ausrüstung mitträgt.
Double Blinds können im Training, in Prüfungssituationen oder auch im Einsatz sein. Läuft es in einem Double Blind nicht gut, muss ein “Plan B” her. Unter einem “Plan B” verstehen wir eine Lösungsmöglichkeit, eine grosse Problemstellung zu lösen und den Weg dennoch zu finden.
Ursachen und Lösungswege
Im Seminar “Plan B - taktisches Arbeiten im Mantrailing” vom Mantrailing - Zentrum werden in der Theorie am Vormittag die häufigsten Gründe für Schwierigkeiten besprochen. Mögliche Lösungswege werden aufgezeigt und besprochen. Zudem wird das Handling von Funkgeräten und der Funksprache eingeführt.
Double Blind in der Praxis
Am Nachmittag im Praxismodul vom Seminar wird eine Person versteckt (VP). Das Suchteam, bestehend aus Hund, Hundeführer/in und Flanker, erhält ein Briefing und einen Sichtungspunkt der vermissten Person vom Übungsleiter. Jetzt ist das Suchteam auf sich selbst gestellt. Die Übungsleitung begleitet das Team mit einem Abstand von 30 bis 50 Meter.
Bild: Mantrailing-Instruktor/in begleitet Suchteam
Die Ergebnisse sind eindrücklich und sehr unterschiedlich. Ein Team legt für einen ausgelegten Trail von 350 Meter eine Suchstrecke von rund 700 Meter zurück und benötigt knapp 12 Minuten. Ein anderes Team erledigt einen solchen Trail in 6 Minuten und 8 Sekunden: zielgenau, präzise und genau auf dem Geruchsband.
Bild: Stefan mit Cita liefern einen super Trail ab und kommen bereits nach gut 6 Minuten an
Bild: Eveline bespricht den Trail
Bild: Markus im Debriefing mit Eveline
Andere Teams hatten es schwerer. Ein Team legte für den ausgelegten Trail von 300 Meter rund 1’960 Meter zurück und kam mit etwas Hilfe nach rund 28 Minuten an. Diese Ergebnisse zeigen einmal mehr, wie schwierig das Mantrailing unter diesen Bedingungen ist.
“Nach meiner Beurteilung hatten es die Teams, mit dem konditionierten Geruchsband, dem klaren Negativ und mit einer nicht zu langen Leine, etwas einfacher.” meint Markus, Mantrailing-Instruktor MTZ / SVMI. “Ich denke, mit diesem Setup ist die Körpersprache der Hunde auch klarer.”
Alle Teams, die sich dieser Herausforderung gestellt haben, konnten viel lernen und haben nun Förderhinweise, um weiter zu trainieren. “Wir gratulieren allen Teams, die sich dieser Herausforderung gestellt haben.”, freut sich Joelle Fuchser, Mantrailing-Instruktorin MTZ / SVMI, “Trotz dem garstigen Wetter, haben alle Vier- und Zweibeiner toll gearbeitet.”
Obwohl Dauerregen herrschte und es je nach Erfolg eine Achterbahn der Gefühle war, herrschte in der Gruppe eine tolle Stimmung und am Debriefing waren alle glücklich.